Segelmacherspleiß
Der Segelmacherspleiß wird mit dem Schlag der Kardeele gesteckt und, da dieser Spleiß erheblich schlanker ist als der Augspleiß, besonders in der Segelmacherei, bei Arbeiten am Liekengut von Segeln angewendet.
"Während bei allen bisher erläuterten Spleißen die Kardeele gegen den Schlag der Trosse gesteckt wurden, somit stets über ein Kardeel hinweg und unter das folgende liefen, werden beim Segelmacherspleiß die Kardeele in entgegengesetzter Richtung mit dem Schlage der Trosse gesteckt. Hierdurch windet sich das lose Kardeel fortgesetzt um ein und dasselbe feste Kardeel, und da die Garne beider Kardeele in gleicher Richtung verlaufen, erhält der Segelmacherspleiß ein glattes Aussehen. Man verwendet ihn zum Spleißen der Lieken eines Segels, weil dort der gewöhnliche Spleiß unzweckmäßig wäre."
Kapitän Ernst Wagner: Decksarbeit, ein Handbuch für Seeleute, Verlag Johann Trautmann, Hamburg 1937