Flemish Eye
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Spleißarbeiten
Spleißen „Um eine haltbare und möglichst glatte Verbindung von zwei Tauenden zu erzielen, dreht man deren Enden auseinander und verflicht die einzelnen Kardeele miteinander. Dieses Verflechten der Kardeele nennt man Spleißen.
"Eine andere Form seemännischer Tauwerksarbeiten ist das Spleißen. Obwohl es genügt, auf Dampfschiffen den einfachen Augspleiß, Kurzspleiß und Langspleiß zu kennen, gibt es Männer, die großen Wert auf perfekte Ausführung ihrer Spleißarbeiten legen. Einen Langspleiß in siebenkardeeligem Drahttauwerk zu stecken, ist als Hohe Kunst der Seemannschaft zu betrachten. Ich kannte nur einen Mann, außerhalb einer Taklerei, der diese Arbeit ordentlich ausführen konnte. Einen Drahtaugspleiß zu legen, ihn glatt zu trensen, zu marlen und zu bekleeden ist an sich keine Meisterleistung; der Langspleiß allerdings, ist erheblich schwieriger. Das Problem jedoch ist, wie beim Langspleiß in Naturfasertauwerk auch, zwei Tauwerkslängen so miteinander zu verspleißen, daß der Umfang des Spleißbereichs sich nicht verdickt , dieser aber die gleiche Bruchlast aufweist, wie jeder andere Teil der Trosse. Solch ein Langspleiß, richtig gemacht, ist in der Trosse nahezu unsichtbar. "
Frei übersetzt aus: Albert A. Wetjen: Fiddlers Green (Notes), Little, Brown, and Company, Boston 1931
Flämisches Auge
Das Flämische Auge darf als frühe Methode, ein Auge in eine Leine oder Trosse zu arbeiten, betrachtet werden. Vermutlich wurde diese Art, eine Schlinge zu legen, bereits von Menschen angewandt, bevor sie geschlagenes Tauwerk kannten. Es ist gut vorstellbar, daß man Pflanzenfasern oder Lederstreifen von Tierhäuten auf die Weise miteinander verband, wie es bei der Herstellung eines Flämischen Auges geschieht. Hier werden die Kardeele nicht, wie bei allen anderen Spleißen, miteinander verflochten, sondern bis in die einzelnen „Kabelgarne“ aufgedreht und je zur Hälfte zur Seite gelegt.
Über einem Rundholz werden dann die einzelnen Kabelgarne mit einem „Überhandknoten“ verbunden und am langen Ende der Leine/Trosse heruntergelegt.
Nachdem die heruntergelegten Kardeele verjüngt worden sind , werden sie unterhalb des Auges gleichmäßig um die Leine gelegt. Das nun fertige Flämische Auge wird rundum gemarlt und mit einem Schweinsrücken aus dünnem Garn bekleidet.
Aufgrund seiner schlanken, glatten Form fand das Flämische Auge besondere Verwendung in der Segelmacherei, z.B. als Auge in Schothörnern von Segeln, in welchen die Schoten angeschlagen wurden.