Baumwoll-Tauwerk
Tauwerk aus Baumwolle besaß in der Seefahrt keine besondere Bedeutung. Es wurde, wenn überhaupt, als Bändselgut benutzt. Für die Fertigung von Zierknoten, dem sogenannten Fancywork, eignete es sich allerdings sehr gut. So konnte man kunstvolle Glockenbändsel, Türkische Bunde und Matten daraus machen. In der Marine war dünnes Baumwollgarn , von etwa 1-2 mm Stärke, das bevorzugte Material für das Knüpfen der Pfeifenbändselschnur. Größere Bedeutung besaß dünnes Baumwollgarn allerings für die Fischerei, denn dort brauchte man es für die Herstellung der Netze.
Stärkeres Baumwoll-Tauwerk wurde im Segelsport seit Ende des 19. Jahrhunderts, bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, benutzt. Die Leinen waren zunächst drei- oder vierkardeelig geschlagen und später geflochten, d.h., "patentgeschlagen". Nach dieser Methode schlug man allerdings auch Leinen aus Hanffasern.